Fruchtkörper eines Becherlings (Peziza sp.); oft ein Hinweis auf Holzzerstörer wie den des Echten Hausschwamms
Echter Hausschwamm (lat.: Serpula lacrymans, „der Tränende“), frischer Fruchtkörper mit weißem Zuwachsmycel
Die entscheidende Frage ist, wenn sich „faules Holz“ im Haus findet: War oder ist es Echter Hausschwamm oder ist es ein anderer Pilz?
Im Bauwesen sind etwa 60 holzzerstörende Pilzarten bekannt. Zu den Holzzerstörern zählen die Pilzgattungen der Weißfäule und Braunfäulepilze. Die am Holzabbau oft auch beteiligten Nass- oder Moderfäulepilze nehmen hierbei eine Sonderstellung ein.
Die Gesamtheit der Holzzerstörer unterscheiden sich in ihren Eigenschaften erheblich. Die einen wachsen nur am Holz, andere durchwachsen Mauerwerk (Mauerwerksfugen) oder auch Schüttungen und können so auch Schäden in benachbarter Gebäudeteilen verursachen. Zu der in Gebäuden am meisten verbreiteten und damit bemerkenswertesten Schwammarten gehört unter anderem der Echte Hausschwamm, lat.: Serpula lacrymans, ein Holzzerstörer mit insgesamt herausragend guten Holzabbau-Eigenschaften.
Der Echte Hausschwamm zählt zu den Braunfäulen und hinterlässt auf verbautem Holz eine charakteristische Braunfäule. Diese Braunfäule ist auf den Zelluloseabbau im Holz zurückzuführen.
Ein Indiz für einen Schwammbefall durch Echten Hausschwamm ist ein grober bis mittlerer Würfelbruch am Holz. Der quer zur Faserrichtung verlaufende Würfelbruch hat eine sich verringernde Druckstabilität zur Folge, was die Stabilität der Holzkonstruktion erheblich beeinträchtigen kann.
Das Strangmycelien des Echten Hausschwamms können sich über zehn Meter vom eigentlichen Schadensort entfernen! Unentdeckt und versteckt durchwächst er mit seinen bis zu bleistiftdicken Strängen nicht nur Mauerwerk und Schüttungen, sondern breitet sich auch in anderen Bau- und Gebäudeteilen großflächig aus.
Die einzige mit Echtem Hausschwamm verwandte Art ist der Wilde Hausschwamm, lat.: Serpula himantioides. In Gebäuden kommt er allerdings selten vor. Im Freien ist er häufiger und auch in größerer Ausbreitung anzutreffen. Seine Mycelstränge sind vom Echten Hausschwamm schwerlich zu unterscheiden.
Bestimmungsgemäß ist der Wilde Hausschwamm ebenfalls nach Holzschutznorm, gemäß DIN 68800 Teil 4, zu sanieren. Darüber hinaus ist der Pilzbefall in einigen Bundesländern anzeigepflichtig (Baubehörde).